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Häufige Verletzungsstellen im Kraftdreikampf

erstellt am 27.06.2024, 15:00 Uhr, von Marcel Hacker

Im Powerlifting können Verletzungen aufgrund von akuten oder chronischen Überlastungen auftreten (Bengtsson & Berglund, 2018) [3]. Die meist wissenschaftlich festgehaltene Verletzung beim Bankdrücken ist eine Ruptur des M. pectoralis major. Unkontrollierte Bewegungen der Langhantel werden in der Literatur als Mechanismus für Traumata angesehen (Jones, 1987; Cresswell, 1998; Cuffolo et al., 2014) [4,5,6].

Ergebnisse:

Bei Kraftdreikämpfern scheinen Lendenwirbelsäule, Schulter, Hüfte und Knie die häufigsten Stellen für Verletzungen zu sein. Bei Kraftdreikämpferinnen scheinen diese mehr verteilt auf Nacken, Schulter, Brustkorb, Lendenbereich, Hüfte, Knie und Oberschenkel zu sein. (Ferland & Comtois, 2019) [1]

Takehome:

In einer Studie von Strömbäck et al. (2018) [2] wurden verletzte Powerlifter befragt: 42% der Verletzungen sind während der Kniebeuge, 27% während des Bankdrücken und 31% während des Kreuzhebens aufgetreten. Dabei vermuteten diese, dass die Verletzung zu 23% durch exzessives Trainingsvolumen oder Intensität, 6% wegen einer mangelhaften Bewegungsausführung und 6% durch unzureichende Mobilität zustande gekommen ist.

Praktische Anwendung:

Der Lendenbereich und die Hüfte scheinen die größten Locatisationen für Verletzungen zu sein. Deswegen sollte besonderes Augenmerk auf die Disziplinen Kniebeuge und Kreuzheben gelegt werden. Da je nach anthropometrischen Voraussetzungen und Technikausführungen die Belastung auf diese Verletzungsstellen verdoppeln können. Bei hüftdominanten Kniebeugen wird durch ein größeres nach vor lehnen die Lendenwirbelsäule ebenfalls stark mit Scherkräften belastet (McGill & Hughson, 2000) [7]. Hebt dieselbe Person dann auch noch konventionell, so muss das Kreuzheben mit genug Regenerationszeit dazwischen geplant werden, um chronische Überlastungen zu vermeiden.

Literaturverzeichnis:
1. Ferland, P. M., & Comtois, A. S. (2019). Classic powerlifting performance: A systematic review. The Journal of Strength & Conditioning Research, 33, S194-S201. 2. Strömbäck E, Aasa U, Gilenstam K, and Berglund L. Prevalence and Consequences of Injuries in Powerlifting: A Cross-sectional Study. Orthopaedic Journal of Sports Medicine 6, 2018 3. Bengtsson V, Berglund L, Aasa UNarrative review of injuries in powerlifting with special reference to their association to the squat, bench press and deadlift. BMJ Open Sport & Exercise Medicine 2018;4:e000382. doi: 10.1136/bmjsem-2018-000382 4. Jones M. Bilateral anterior dislocation of the shoulders due to the bench press. Br J Sports Med 1987;21:139. 5. Cresswell TR, Smith RB. Bilateral anterior shoulder dislocations in bench pressing: an unusual cause. Br J Sports Med 1998;32:71–2 6. Cuffolo G, Coomber R, Burtt S, et al. Posterior shoulder dislocation while lifting weights: a missed diagnosis. BMJ Case Rep 2014;2014:bcr2013202156. 7. McGill, S. M., Hughson, R. L., & Parks, K. (2000). Changes in lumbar lordosis modify the role of the extensor muscles. Clinical biomechanics (Bristol, Avon), 15(10), 777–780. https://doi.org/10.1016/s0268-0033(00)00037-1

Marcel Hacker
Marcel Hacker ist ein Kraft- und Konditionstrainer für eine breite Palette an Sportarten, vor allem Kraftdreikampf. Seine Leidenschaft ist das Lesen und Anwenden von trainingswissenschaftlichen Arbeiten. Er hat erweiterte Erfahrung mit Trainingsplanung und Wettkämpfen im Kraftdreikampf. Marcel wettkämpft selbst auf nationaler Ebene im IPF Powerlifting.
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